Jagdmuseum: Nazi-Vergangenheit aufarbeiten
Dürr: Umgang mit NS-Zeit blamabel
Jahrzehntelang stellte das Deutsche Jagd- und Fischereimuseum in München Jagdtrophäen von NS-Größen und Kriegsverbrechern wie Hermann Göring und Walter Frevert aus, ohne auf ihre Herkunft hinzuweisen. Zu seiner Gründung durch den Duzfreund von Hitler und Nazi der ersten Stunde, Christian Weber, schwieg man sich aus.
Stattdessen frönte das Museum in seinen Präsentationen bruchlos einem inzwischen völlig unzeitgemäßen Trophäenkult. Auf die immer wieder geäußerte Kritik wurde nicht reagiert. Erst zum 75sten Geburtstag des Museums im Oktober letzten Jahres versprach der Direktor und CSU-Stadtrat Manuel Pretzl sich seiner Geschichte anzunehmen. In einer Anfrage wollten wir Auskunft haben, wie das Museum mit den NS-Hinterlassenschaften umzugehen und seine NS-Vergangenheit aufzuarbeiten gedenke und ob es seine Dauerausstellung neu gestalten wolle. Inzwischen hat das Museum auf die Anfrage immerhin reagiert: Die Göring-Geweihe wurden ins Depot verbannt.
Anfrage: NS-Vergangenheit des Jagd- und Fischereimuseums
10. Februar 2014
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