Gott und die Welt. Zum Verhältnis von Religion und Gesellschaft
„Kreuz, Kippa, Kopftuch –
Die Rolle der Religion in der Gesellschaft“
war Thema unserer Podiumsdiskussion in Kaufering.
Mit mir und Gabi Triebel,
2. Bürgermeisterin Kaufering,
diskutierten
Haike Ranke, evangelischer Militärpfarrerin,
Hermann Wohlgschaft, katholischer Pfarrer im Ruhestand,
Gönül Yerli, Religionspädagogin, islamische Gemeinde Penzberg und
Terry Swartzberg, jüdische Gemeinde Beth Shalom.
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Bei der Frage der öffentlichen Sichtbarkeit religiöser Symbole geht es nicht nur um die Religionsfreiheit und ihr Verhältnis zu anderen Grundrechten.
Dahinter steckt die weitergehende Frage, wie wir unsere Gesellschaft sehen und organisieren und wie wir es schaffen, mit Vielfalt gut und friedlich zusammenzuleben.
Werner Schiffauer hat vor zehn Jahren in seinem Buch über „Parallelgesellschaften“ versucht, „die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt beziehungsweise nach dem gesellschaftlichen Frieden“ zu beantworten.
Und er hat festgestellt, dass „eine Gesellschaft dann das Problem von kultureller Desorganisation hat, wenn es keine fließenden Übergänge mehr gibt“, also wenn sich viele von und gegeneinander abschotten.
Die Antwort auf die Vielfalt besteht aber auch nicht darin, dass wir versuchen, alle über einen Kamm zu scheren und gleichzumachen.
Denn, sagt Schiffauer: „Wichtig ist nicht die Errichtung eines über die grundlegende Bejahung des Rechtssystems hinausgehenden Fundaments gemeinsamer Orientierungen und Überzeugungen, sondern die Herstellung beziehungsweise Pflege eines Netzes von Bezügen.“
Dass man über die unterschiedlichsten Gräben und Grenzen hinweg miteinander im Austausch und im Gespräch bleibt, das hält die Gesellschaft zusammen und schafft „eine Kultur des Vertrauens“.
An der haben wir mit unserer Diskussionsrunde hoffentlich erfolgreich gearbeitet
12. September 2018
Projekt 42